Mit originellem Programm sorgten Kapuzinerchor und gut aufgelegte Solisten für nachhaltigen Genuss (2000)

Burghausen. Es gibt Konzerte, die behält man lange im Gedächtnis. Das Benefizkonzert für das Pfarrzentrum St. Jakob am Sonntag in der Kapuzinerkirche gehört unbedingt dazu.

Einsatz: In der Hitparade der ehrenamtlich engagierten Musiker in Burghausen gebührt Bernhard Waas einer der obersten Plätze.

Originalität: Was für eine Idee, Musik aus südostbayerischen Klöstern zu versammeln! Das schafft nicht nur einen Bezug zum musikalischen Reichtum der eigenen Heimat, es gibt auch selten gehörte Einblicke. Ein gescheites Programmheft, dass auch Lokalhistoriker befriedigen kann, versorgte den Zuhörer auch mit einem schönen Wissen über das Leben der Komponisten.

Können: Ein geglücktes Gesamtthema motiviert die Mitwirkenden. Heinrich Wimmer etwa inspirierte die Vorgabe zu zwei kleinen Preziosen: In dem fünfsätzigen zweiten Praeludium des Benediktiners Carlmann Kolb ließ er ebenso straffe wie fließende Klänge aus der Kapuziner-Orgel strömen. Knapp und kunstvoll auch seine Interpretation des Vornbacher Dionys Grotz. 

Gleiches gilt für Kapuzinerchor und Orchester: Mit „Preiset den Herren“ von Kapuzinerpater Manuel Baderhuber und „Maria breit den Mantel aus“ von Kapuzinerpater Theodor Grau bewiesen die Frauenstimmen ihre schöne Klangfarbe und ungewöhnlich genaue Artikulation.

Angenehm war das Zusammenspiel bei Anton Diabellis „Hymne“. Bei seinem „Credo“ aus der Pastoralmesse op. 47 kam erste Vorfreude auf das Hauptwerk auf: Denn bei der Messe zu Ehren von Peter und Paul von Pater Albericus Hirschberger konnten die Zuhörer 40 Minuten einen ausgewogenen Wechsel zwischen Chor und Orchester mit gutaufgelegten Gesangssolisten erleben. Für Gänsehaut sorgten Sopranistin Erika Peldszus-Mohr und Altistin Eva-Marai Kreckl nicht nur in ihren Solo-Partien – auch ihre Duette lassen sich mit einem Wort charakterisieren: Wunderschön. Mit einem gut disponierten Bass Samuel Geng OPraem und einem klar intonierenden Tenor Martin Simon war der Genuss perfekt.

Zielgerichtetheit: Quasi nebenbei und doch als Hauptsache diente das Konzert einem guten Zweck. Stadtpfarrer Siegfried Herböck konnte über 2000 Mark Spenden der zu Recht begeisterten Zuhörer für die bemalten Glasfenster und den Altar der Werktagskapelle entgegennehmen.