43. Adventsmusik in der Burghauser Kapuzinerkirche St. Anna (2014)

Burghausen. Lichtschein in der Finsternis, Wegweiser durch die schwarze Nacht, Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit – gerade in der Vorweihnachtszeit scheint die Kraft der Himmelskörper noch leuchtender zu sein als im übrigen Jahreslauf. Und die Adventmusik in der Kapuzinerkirche St. Anna sandte diese Kraft in die Herzen der Zuhörer. Schon allein deshalb war das Themenlied der 43. Auflage passend gewählt: "Gott, heilger Schöpfer aller Stern" hatte der musikalische Leiter Bernhard Waas als roten Faden für die Konzerte am Samstag und Sonntag ausgesucht. Und auch für Bruder Georg Greimel aus Altötting bot diese Textzeile eine inspirierende Quelle: Mit seinen Worten schlug der Pater einen Bogen von der Geburt Jesu bis hin zur Wissbegierde der Wissenschaft. Eine gute Stunde durfte sich Burghausen so dem Kosmos nahe fühlen.

Königin Saba zog in die bis auf den letzten Platz gefüllte Kapuzinerkirche ein, und die Zuhörer ließen sich gerne mit Händels Sinfonie auf ein anspruchsvolles Programm einstimmen. Chor und Orchester wechselten sich ab oder ergänzten sich eindrucksvoll bei Stücken von Johann Sebastian Bach bis hin zu Bischof Stefan Oster. Schön brachte Elisabeth Ertl ihre Harfe mit einem Deutschen Tanz in einer Bearbeitung von Berta Höller zum Klingen. Und wunderbar intonierte Gabriele Spitaler mit ihrem reinen Sopran das "Ave Maria" von Fernand de la Tombelle. Heinrich Wimmer an der Orgel und der gemischte Chor begleiteten die Solistin, die ihren Gesang von der Empore aus in das Gotteshaus schickte.

Heinrich Wimmer ist auch ein weiterer Höhepunkt der 43. Adventmusik zu verdanken: Seine Bearbeitung von "Go, tell it on the mountains" stellte die 19 Sänger vor eine große Herausforderung. Ein Jahr lang hat der gut besetzte Chor daran gearbeitet, bis das Lied aufführungsreif war. Doch es hat sich gelohnt – ein krönender Abschluss der vorweihnachtlichen Konzerte. Der Erlös aus Spenden und dem Verkauf beim Basar im Klostergang kommt Projekten in Bulgarien, in Uganda und in Chile zugute.

Michaela Resch